Mahlzeit !
Ein paar gastronomische Begriffe sollte man schon drauf haben. Ich meine richtig aussprechen. Sonst wird´s bei Gästen und Kollegen schon mal peinlich.
Man hört ja die unterschiedlichsten Ausdrucksweisen für manche Getränke, Zutaten oder Gerichte.
Oft gibt es da kein entweder oder. Nur eine Sprechweise ist richtig.
Hier kommen die typischen Fehler und glaub mir ich hab´schon die dollsten Dinge gehört.
Und hättest Du alles richtig gesprochen ???
Nein, keinen Matsch bitte. Der Latte macchiato spricht sich auch nicht wie Cappuccino. Der Unterschied ist: Bei dem Wort "macchiato" steht ein "h" zwischen "c" und "i", bei Cappuccino nicht. Die Regel besagt: Steht ein "ch" vor einem "e" oder "i", wird es wie hartes "k" gesprochen. Ohne "h" wird es zu "tschi" (-ci) oder "tsche" (-ce).
Richtig wird es so ausgesprochen: Latte makkiato
Ja, beide Varianten sind falsch. Die Aussprache des "ch" vor einem "i" wurde schon geklärt, siehe oben. Im Italienischen ergeben die Buchstaben "g" und "n" zusammen einen Laut, der wie "nj" in Banjo klingt. Falsch ist übrigens auch, den Gnocchi ein "s" anzuhängen und Gnotschis, Knockis oder Njokis zu sagen. Gnocchi sind schon im Plural, niemand serviert die kleinen Knödel einzeln, was dann Gnoccho heißen würde.
Richtig wird es so ausgesprochen: Njokki
Ein Klassiker, bei dem die Verballhornung fast schon salonfähig geworden ist. Doch es ist und bleibt falsch, und das derbe Prosätscho will so gar nicht zu dem perlenden Blubberwasser passen. Im Italienischen spricht man ein "c" vor einem "o" als "k" aus. Wer dabei möglichst italienisch klingen möchte, schenkt dem Wort ein rollendes "r" und ein scharfes "s".
Im Plural heißt es im Italienischen übrigens Prosecchi. Steht ein "c" vor einem "e" oder "i", ergibt das einen "tschi"-Laut. Schiebt sich aber ein "h" dazwischen wie hier, wird aus dem "ch" ein "k". Es heißt dann Pro-ssekki, nicht Pro-setschi. Der Duden meint aber, dass Prosecco inzwischen so weit eingedeutscht ist, dass man auch Proseccos sagen könnte, ohne sich zu blamieren. Ihre Wahl.
Richtig wird es so ausgesprochen: Pro-ssekko und Pro-sekki(oder Pro-ssekkos)
Noch so ein Klassiker, gerne auch in den Varianten "zwei Expressis" oder "zwei Expressos" verwendet. Verbannen wir das "x" und ersetzen es durch ein "s". Espresso, schon besser. Sie können auch "un caffè" bestellen und bekommen trotzdem einen Espresso. Das ist die gängigere Bezeichnung beim Profi-Italiener.
Richtig wird es so ausgesprochen: Ess-presso
Ja, nicht nur die deutsche Sprache hat so ihre Tücken. Gemeint ist natürlich das Brot, Ciabatta. Steht ein "i" zwischen einem "c" und einem anderen Vokal, wird daraus kein "tschi", sondern das "i" fällt weg. Übrig bleibt nur ein "tsch"-Laut wie in "ciao", das nicht "tschiao", sondern "tschau" gesprochen wird. Das gilt übrigens auch für das "g", aus dem dann ein "dsch" wird.
Richtig wird es so ausgesprochen: Tscha-batta
Tolle Nudeln, diese Tagliatelle. Bei der Aussprache bitte alles Kantige weglassen, denn das "g" wird ganz weich, wenn es sich an ein "l" schmiegt. Genau genommen verschwindet es. Ein "g" und ein "l" ergeben zusammen den Klang "lj".
Richtig wird es so ausgesprochen: Talja-telle
Auch hier kann man kurz stutzig werden. Was ist gemeint? Ach so, Zucchini. Das Gemüse. Die Erklärung hatten wir schon, siehe Latte macchiato. Ansonsten könnte man anmerken, dass im Italienischen das "z" eher weich wie in Suppe ausgesprochen wird. Da aber Wort und Gemüse eingedeutscht sind, ist es auch geläufig, Zucchini mit zackigem "z" wie in Zucker zu sprechen. Nur bitte nicht mit "tsch".
Richtig wird es so ausgesprochen: Tsu-kkini
Auch das haben wir schon geklärt: Ein "ch" vor einem "e" ergibt ein "k" - egal, ob ein "s" davor steht.
Richtig wird es so ausgesprochen: Brus-ketta
Auch die Welt der Weine birgt so manche sprachliche Hürde mit sich. Beim Pinot etwa ist das "t" nicht zu hören, und aus dem "i" zwischen "g" und einem Vokal wird ein "dsch"-Laut wie in Dschungel.
Richtig wird es so ausgesprochen: Piino gri-dschio
Die reden ist natürlich vom Chianti, dem Wein. Siehe Latte macchiato.
Richtig wird es so ausgesprochen: Ki-anti
Verlassen wir Italien, kommen wir zu spanischen Wörtern. Das "j" wird im Spanischen nicht als "j" wie in "ja" ausgesprochen. Vielmehr wird hier ein "ch"-Laut erzeugt, wie in "ach".
Richtig wird es so ausgesprochen: Ri-ocha
Wirklich? Das ist falsch?, fragen sich manche jetzt bestimmt. Und ja, ist es. Das "z" wird wie das englische "th" in "think" ausgesprochen.
Richtig wird es so ausgesprochen: Tschori-tho (englisches "th")
So falsch wie das oft gehörte "Mallorza" mit deutlich hörbarem "l". Die Regel lautet: Bei Worten mit Doppel-L werden diese wie "lj" ausgesprochen, wobei das "l" oft kaum hörbar ist. Es gibt auch Regionen, wo das "l" komplett wegfällt.
Richtig wird es so ausgesprochen: Pa-elja
Nein, der Whisky hat hier nichts verloren. Bourbon kommt aus dem Französischen. Die heutige Insel La Réunion östlich von Madagaskar hieß bis 1974 "Île de Bourbon" - von dort stammt die berühmte Vanilleschote. Und Vanille kann man mit deutlich hörbarem "l" oder mit "lj" aussprechen, sagt der Duden. Falsch wäre in jedem Fall "Vanijje".
Richtig wird es so ausgesprochen: Burrbon-Vanille oder Burrbon-Vanilje
Das ist eines der Wörter, die man sich auch nach mehrmaliger Korrektur nur schwer merken kann. Eigentlich heißt die berühmte englische Würzsauce Worcestershiresauce, jedenfalls im Original von der Firma "Lea & Perris", die sie einst erfunden hatte (heute gehört sie zu der US-Firma H. J. Heinz Company). Umgangssprachlich kennt man sie aber als Worcestersauce, und so heißen auch die Nachahmerprodukte. Die Sauce wurde nach einem Ort namens Worcester benannt.
Was die Aussprache betrifft: Schuld sind die Engländer. Manche Wörter spricht man nicht aus, wie man es erwarten würde. Das hat historische Gründe. Die Sprache hat sich weiterentwickelt, die Schreibweise nicht.
Richtig wird es so ausgesprochen: Wuustersoße
Nein, es steht kein "n" in der Mitte. Und noch einmal: Es steht kein "n" in der Mitte.
Richtig wird es so ausgesprochen: Dschela-tine
Manche Fehler entstehen, weil man es einmal falsch verstanden hat - und dann bleiben sie falsch. Fragen Sie den Barkeeper Ihres Vertrauens: Kobra libre kommt vor. Kein Witz. Dabei hat das Getränk nichts mit entfesselten Schlangen zu tun. Es heißt Cuba libre. Ganz einfach.
Richtig wird es so ausgesprochen: Kuba libre
Noch so ein herrlicher Versprecher an der Bar und am lustigsten, wenn der Gast bei der Bestellung ernst bleibt - und es genau so meint. Der Witz erschließt sich einem auch eher beim Hören, beim Lesen muss man schon genauer hinsehen. Nein, die kleinen Raubfische ("piranha") haben hier nichts verloren. Der Begriff "Caipirinha" hat sich aus dem brasilianischen Wort "caipira" entwickelt. Das ist abwertend gemeint und bedeutet so etwas wie Hinterwäldler. Die Verkleinerungsform entspräche demnach am ehesten dem Begriff etwas freundlicheren Wort Landei. Mit der Abkürzung "Caipi" sind Sie bei einer Bestellung in jedem Fall auf der sicheren Seite.
Richtig wird es so ausgesprochen: Kaipi-rinja
Du siehst, mit Halbwissen kann es manchmal recht peinlich werden.
Was? Dir ist nix peinlich?
Du weißt wie man sich benimmt?
Dann schau Dir mal unten die Clips an.
Wer sich in der Gastronomie nicht sicher auf dem Parkett bewegen kann, wird von Anderen oft belächelt. Man erwartet sichere Umgangsformen. Das hat nichts mit Spießern zu tun. Wer, wenn nicht wir Gastgeber, sollten die Regeln kennen.